Mit der Schließung der Schulen und der sukzessiven Wiederaufnahme des Schulbetriebs im Zuge der COVID-19-Pandemie sind große Herausforderungen für die Gestaltung von Schule und Unterricht verbunden. Die Schulen müssen tragfähige Lösungen finden, um die Ausnahmesituation zu bewältigen. Zudem liegt in der Bewältigung dieser Situation aber auch eine Chance zur Innovation, wenn es Schulen gelingt, die Krisenerfahrung als Motor für eine langfristige Weiterentwicklung von Schule und Unterricht zu nutzen.
Mit der KWiK-Studie sollen die Schulen in diesem Prozess längerfristig begleitet und unterstützt werden. Dazu sollen Lösungsansätze der Schulpraxis über mehrere Messzeitpunkte hinweg erhoben und wissenschaftlich analysiert werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen im Prozess an die teilnehmenden Schulen zurückgemeldet werden, um sie so in ihrer Entwicklungsarbeit zu unterstützen.
Die KWiK-Studie soll Erkenntnisse folgenden Fragestellungen erbringen, über die aus bisheriger Forschung kaum Informationen vorliegen, die aber zugleich besonders relevant für die Bewältigung der sich stellenden Herausforderungen sind:
- Welche Maßnahmen wurden und werden in Schulen ergriffen, um den Schutz der Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten?
- Welche Folgen ergeben sich aus den Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit für die Gestaltung von Unterricht und Schule einerseits und für das Wohlbefinden aller Beteiligten andererseits?
- Wie gestalten Schulen das Lehren und Lernen, um einer Schülerschaft mit höchst unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen und Bedürfnissen gerecht zu werden?
Im Sommer/Frühherbst 2020 haben Schulleiterinnen und Schulleiter von insgesamt 295 Grundschulen und 484 Schulen der Sekundarstufe I aus sieben Bundesländern am ersten Teil der Studie teilgenommen und Auskunft zu den Lösungsansätzen ihrer Schule gegeben. Erste Ergebnisse aus dieser Schulleitungsbefragung wurden den teilnehmenden Schulen Anfang März 2021 zurückgemeldet (siehe Ergebnisbroschüre rechts). Eine zweite Befragung fand im Juni 2021 statt. Hieran haben sich 260 Schulleitungen und 1026 Lehrerinnen und Lehrer beteiligt. Kurz danach erhielten die teilnehmenden Schulen eine weitere Rückmeldung zu den Ergebnissen der Erstbefragung (insbesondere zu den offenen Antwortformaten). Die dritte Befragungsrunde im Rahmen von KWiK fand bis Ende 2022 statt. Parallel wurde eine weitere Broschüre mit wichtigen Ergebnissen aus der zweiten Befragung für die teilnehmenden Schulen erstellt, und die die Schulen Ende Oktober 2022 erhalten haben.
Die KWiK-Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Natur-wissenschaften und Mathematik (IPN: Prof. Dr. Olaf Köller), der Universität Hamburg (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin) und der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA: Dr. Dirk Hastedt).
Die IEA ist Mitinitiator der KWiK-Studie und damit Teil der KWiK-Studienleitung. Zudem ist die IEA Hamburg mit der Vorbereitung und Durchführung der KWiK-Studie betraut – von der Betreuung des kultusministeriellen Genehmigungsverfahrens über den Schulkontakt bis hin zur Programmierung der Online-Fragebögen und zum Datenmanagement.